Methylsulfonylmethan (MSM) gehört zu den organischen Schwefelverbindungen, den Sulfonen. Es kommt natürlicherseits sowohl in pflanzlichen als auch tierischen Produkten vor. Relativ große Mengen an MSM enthalten Milch und Kaffee. Zusätzlich zu den natürlichen Vorkommen wird MSM häufig als Nahrungsergänzungsmittel bei Arthrose angeboten. Hier kann es den für den Knorpelaufbau wichtigen Schwefel liefern.

Als Ausgangsstoff in der industriellen Herstellung dient DMSO (Dimethylsulfoxid). Dieses wird ebenso häufig in Cremes und Salben angewendet, da es die Haut frei passieren kann und somit Wirkstoffe schneller in das Blut gelangen.

Methylsulfonylmethan – wirksames Schmerzmittel bei Arthrose

MSM Methylsulfonylmethan als ArthrosemittelObgleich MSM bereits sehr lange in den USA als Nahrungsergänzungsmittel bei Arthrose eingesetzt wurde, lagen bis 2006 keine verlässlichen Daten zur Wirkung der Schwefelverbindung vor. In jenem Jahr unternahmen Forscher eine Pilotstudie, die zeigen sollte, ob und in wieweit MSM bei Arthrosepatienten wirksam war (Quelle: Kim et al. 2006. Efficacy of methylsulfonylmethane (MSM) in osteoarthritis pain of the knee: a pilot clinical trial. Osteoarthritis Cartilage 14(3), 286-294).

Die Studie umfasste fünfzig Männer und Frauen im Alter von 40 – 76 Jahren. Es wurde doppelt blind getestet, das heißt, dass weder Ärzte noch Patienten wussten, ob sie MSM oder ein Placebo erhielten. Über einen Zeitraum von 12 Wochen bekamen die Arthrosepatienten jeweils zweimal täglich eine Dosis MSM (3 g) oder Placebo (3 g).

Nach Abschluss des Versuches zeigte die MSM-Gruppe eine deutlich geringere Schmerzbelastung sowie eine verbesserte Funktion im Gelenk. Insgesamt führte dies zu einer gesteigerten Lebensqualität im Alltag.

Methylsulfonylmethan – viele Studien, nicht immer mit Ergebnis

Eine weitere Studie berücksichtigte alle veröffentlichten Untersuchungen zum Einfluss von MSM auf die Arthrosesymptomatik und wertete die Ergebnisse übergreifend aus (Quelle: Brien et al. 2008. Systematic review of the nutritional supplements dimethyl sulfoxide (DMSO) and methylsulfonylmethane (MSM) in the treatment of osteoarthritis. Osteoarthritis Cartilage 16(11), 1277-1288). Insgesamt flossen 168 Patientenergebnisse ein. Obgleich auch hier eine deutliche Schmerzminderung berichtet wurde, sind diese Daten statistisch nicht gesichert.

Jede Einzelstudie hatte andere methodische Probleme zu lösen in Hinblick auf die optimale Dosis oder die Dauer der Behandlung. Im Ergebnis scheint Methylsulfonylmethan durchaus eine schmerzlindernde Wirkung in den Patienten zu haben, jedoch rieten die Autoren weitere klinische Studien an, um verlässliche Zahlen zu erhalten.

Methylsulfonylmethan – Funktionsverbesserung und Schmerzreduktion

In einer neueren Arbeit aus dem Jahr 2011 bestätigten US-Forscher nun die Ergebnisse der Pilotstudie von Kim und Kollegen aus 2006. Der Versuchsaufbau war analog der älteren Untersuchung. Es nahmen 49 Männer und Frauen im Alter zwischen 45 und 90 Jahren teil (Quelle: Debbi et al. 2011. Efficacy of methylsulfonylmethane supplementation on osteoarthritis of the knee: a randomized controlled study. BMC Complementary and Alternative Medicine 11, 50).

Auch diesmal wussten weder die Ärzte noch die Patienten, ob sie MSM oder ein Placebo erhielten. Die verabreichte Dosis war jedoch geringer als im Versuch von 2006. Die Probanden bekamen zweimal täglich 1,125 g MSM oder Placebo über einen Zeitraum von 12 Wochen hinweg. Am ersten Tag, nach 6 Wochen sowie am Ende der Untersuchung wurden die Arthrosepatienten in Hinblick auf Schmerzempfinden und Beweglichkeit in den betroffenen Gelenken befragt.

Empfehlung: MSM mit anderen Arthrosemitteln kombinieren!

Im Ergebnis beschrieben die Teilnehmer aus der MSM-Gruppe eine Verbesserung der Beweglichkeit bei gleichzeitig weniger starken Schmerzen. Da die Effekte jedoch eher klein sind, bleibt weiterhin abzuwarten, ob MSM eine klinisch relevante Wirkung bei der Arthrosebehandlung hat, so die Forscher. Optimale Ergebnisse verspricht die Kombinationstherapie von MSM mit anderen knorpelaufbauenden und entzündungshemmenden natürlichen Wirkstoffen.

Quellen: